Sardis und Sardis Verlag

Die neue Landkarte Das klassische Griechenland ist mittlerweile praktisch Vollständig. In den nächsten Wochen werde ich noch einige Details hinzufügen und die Gestaltung finalisieren, bevor gegen Ende des Monats ein Kandidat für Drucke zur Verfügung stehen wird.

Auch habe ich in der Zwischenzeit bereits damit begonnen die nötige Literatur zur Fertigstellung der Die Welt der Bronzezeit Karte zusammenzutragen, wobei ich dort ebenso gute Fortschritte mache.

Das klassische Griechenland wird meine erste vollständig neue Landkarte seit dem Ende des Sardis Verlags sein. Ironischerweise habe ich gerade die Region Lydien um das historische Sardis für die neue Karte fertigstellt, wenn ich nun die letzten Worte über den Sardis Verlag schreiben muß. Als wir Anfang 2017 beschlossen den Sardis Verlag in seiner damaligen Form aufzulösen, hatte ich nicht erwartet das sich dieser Prozess über 2 Jahre hinziehen würde. Leider war es aufgrund seiner Firmierung nicht möglich den Sardis Verlag in ein profitables Unternehmen zu überführen, so das seit Frühjahr 2017 der Vertrieb meiner Landkarten an meine eigene Firma übergehen musste.

Lydien, Sardis, Persien, Achämenidenreich
Sardeis und Lydien zur Zeit der persischen Herrschaft. Ein kleiner Ausschnitt meiner bald erscheinenden Landkarte "Das klassische Griechenland".

Veränderung und Kontinuität, ein konstantes Thema in der Geschichte. Besonders die Kontinuität zwischen auf dem ersten Blick sehr unterschiedlichen Kulturen ist etwas das für mich zu schnell verloren geht, wenn man, wie es oft in der Schule geschieht, sich nur zu ausschnitthaft auf das Studium einzelner Epochen beschränkt.

 

Ein Beispiel findet sich auf dem kleinen Ausschnitt der neuen Karte oben. Bin Tepe, die „Tausend Hügel“, ein ausgedehnter Tumulus Friedhof mit über 130 Grabhügeln am südlichen Ufer des heutigen Marmara und antiken Gygäischen Sees. Die Grabhügel dienten den Königen Lydiens, der sardischen und wohl auch lokalen Oberklasse als letzte Ruhestätte. Bin Tepe, von Sardes aus jenseits des Flusses Hermos auf der gegenüberliegenden Seite des Tals gelegen, ist von dort gut einsehbar, aber das war schwerlich der alleinige Grund für die Wahl des Standorts abseits der weiteren Nekropolen der Stadt. Denn wie es scheint suchten die Mermanden Könige ihre Legitimation durch anknüpfen an die Vergangenheit zu untermauern.

Die von Grabhügeln dominierte Landschaft Bin Tepe südlich des Gygäischen Sees/Marmara Gölü. Bild: Google Earth
Die von Grabhügeln dominierte Landschaft Bin Tepe südlich des Gygäischen Sees/Marmara Gölü. Bild: Google Earth

Jüngere archäologische Forschungen konnten ein auf den See fokussiertes Netzwerk bronzezeitlicher Siedlungen aufdecken. Bei der größten Zitadelle, Kaymakçı, gibt es Hinweise auf eine ausgedehnte Unterstadt in der Ebene. Auch diese Ausgrabungsstätte liegt am Ufer des Gygäischen Sees, nur wenige Kilometer von Bin Tepe entfernt. Eventuell handelt es sich dabei um die in hethitischen Quellen erwähnte Stadt Madunassa, möglicherweise die Hauptstadt des Seha Flusslandes.

Augenscheinlich hatten sich die Lydier die Erinnerung an eine nun schon mythische Vergangenheit und eine einst Zentrale Rolle des Sees bewahrt. Ebenso wie jenseits des Meeres die mykenische Epoche Griechenlands in zahlreichen Sagen fortlebte und viele Städte ihren Ursprung auf die Gründung durch legendäre Helden zurückführten.

Die große bronzezeitliche Ausgrabungsstätte Kaymakçı, ebenso an der Küste des Sees in unmittelbarer Nachbarschaft von Bin Tepe gelegen. Eventuell die in hethitischen Quellen erwähnte Stadt Maddunassa. Bild: Google Earth
Die große bronzezeitliche Ausgrabungsstätte Kaymakçı, ebenso an der Küste des Sees in unmittelbarer Nachbarschaft von Bin Tepe gelegen. Eventuell die in hethitischen Quellen erwähnte Stadt Maddunassa. Bild: Google Earth

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